Auf dem neuen und ersten italienischen Album von Sasha Mashin mit dem Titel „Happy Run“ sind zwei außergewöhnliche Künstler zu hören: der Saxophonist Rosario Giuliani und der Kontrabassist Makar Novikov. Mashin, ein russischer Schlagzeuger, wählte Italien und Rom als seinen Wohnsitz in den letzten zwei Jahren nach dem Beginn des Konflikts, in den sein Heimatland verwickelt war. Sasha Mashin lebte in Moskau, wo er eine führende Rolle in der kulturellen und musikalischen Szene der Stadt spielte. Vor allem zwei Aktivitäten nahmen einen Großteil seiner Zeit in Anspruch: Das „Sasha Mashin Happy Lab“, das einmal pro Woche in Moskaus wichtigstem Jazzclub stattfand, und der „Sasha Mashin Happy Run“, bei dem sich Freunde einmal pro Woche zum 10-Kilometer-Lauf und zum Plaudern trafen. Die Idee hinter dem Musiklabor war es, die Barriere zwischen dem Publikum und der Bühne zu überwinden und die informelle Kommunikation, Konzerte und den Austausch von Ideen zu fördern. In kurzer Zeit wurde das Musiklabor zu einem regelmäßigen Termin, um großartige Musik zu hören, und zu einem Treffpunkt für Kreative, die Ideen austauschten und neue Projekte starteten. Auch die Amateursportveranstaltung erfreute sich großer Beliebtheit, mit vielen der gleichen Teilnehmer wie das „Happy Lab“. Die Regeln waren einfach: Solange du läufst, kannst du alles lernen, was du willst, und zwar nicht nur vom Initiator der Veranstaltung, Mashin selbst, sondern auch von allen Musikern oder Personen, die an dem 10-Kilometer-Lauf teilnahmen und aus unterschiedlichen Berufen kamen. Der Ausbruch des Krieges veränderte die Dynamik nicht nur auf internationaler Ebene, sondern auch und vor allem im Leben der einzelnen Menschen tiefgreifend. Sasha Mashin „rannte“ weiter, nicht nur im übertragenen Sinne. Nachdem er als politischer Flüchtling in Italien angekommen war, fand er neue Freunde, außergewöhnliche Musiker, die ihn sowohl als Mensch als auch als Künstler willkommen hießen. Heute hat der russische Schlagzeuger das Gefühl, dass er Rom sein „Zuhause“ und seine neuen und alten Freunde „seine Familie“ nennen kann.„Ich habe das Gefühl, meinen Lauf endlich beendet zu haben“, erklärt Sasha Mashin in den Liner Notes seines Albums, “zum ersten Mal seit langer Zeit fühle ich mich wirklich glücklich. Während mich der Gedanke ans Auswandern einst mit existenziellem Schrecken erfüllte, habe ich nicht einmal das Gefühl, von zu Hause weggezogen zu sein. Die Italiener sind so offen, freundlich und hilfsbereit, dass es mir vorkommt, als hätte ich einen Marathon absolviert und die Ziellinie erreicht. Ich bin zu Hause.“ Die Songs auf dem Album „Happy Run“ sind von Sasha Mashin selbst komponiert. „Country of Obscurantism“ suggeriert, dass es nicht unbedingt schön sein muss, was dem Künstler hilft, es mit einem leichteren Herzen zu teilen. „Ich verspreche, dass ich meine Versuche fortsetzen werde und vielleicht werde ich eines Tages etwas Schöneres mit einem freudigeren Unterton schreiben.“ Das Album enthält die wunderschöne Komposition „Yellow Blues“ von Makar Novikov, die großartige dreiteilige „Suite et Poursuite“ von Rosario Giuliani, die Ballade „Darn That Dream“ von Jimmy Van Heusen und sogar ein Stück aus „The Rite of Spring“ von Igor Stravinsky, dem Lieblingskomponisten des Künstlers („Introduction, Les Augures printaniers“), kombiniert mit Victor Lewis' Komposition „Hey, It's Me You Are Talkin' To“ (Musik, von der der Künstler überzeugt ist, dass sie von Stravinsky selbst inspiriert wurde). „Eine der schönsten Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Laufen“, sagt Sasha, “ist die Fähigkeit, während des Laufens zu denken und zu planen. In diesen Momenten verändert sich die Gehirnchemie erheblich, es wird mehr Serotonin und Dopamin produziert, und man kann klarer und präziser denken. Durch regelmäßiges Laufen habe ich eine wichtige Sache verstanden: Man kann nicht vor sich selbst fliehen. Aber man kann vor der Dunkelheit fliehen, sowohl vor der inneren als auch vor der äußeren. Laufen ist ein intelligenter Sport. Run happy!“ 
„Happy Run“ ist ein Album, das nicht nur über Musik spricht, sondern auch eine Geschichte erzählt. Es ist ein metaphorischer „Lauf“, der es dem Künstler ermöglichte, die Dunkelheit einer schwierigen Vergangenheit hinter sich zu lassen, und der ihn nach Italien brachte, wo er ein neues Leben in seiner neuen Heimat begann!